Bericht der Mitgliederversammlung

Solidarische Gemeinde Reute-Gaisbeuren weiter im Aufwind

 

Am Donnerstag, 16.09.2021 nahmen beinahe 100 Mitglieder der Solidarischen Gemeinde Reute-Gaisbeuren an der Jahresversammlung im Dorfgemeinschaftshaus teil und bekundeten damit Ihr Interesse am Geschehen und deren Einsatz. Mit großer Freude gab Konstantin Eisele als Initiator und Vorsitzender des Vereins eine kurze Rückschau auf die vergangenen zwei Jahre.  Die Pandemie hatte zwar viele Aktivitäten ausgebremst, doch die Arbeit war nicht viel weniger. Unter anderem unterstützte die Stadt Bad Waldsee den Antrag auf Förderung des Projekts „Quartiersimpulse – Solidarische Gemeinde 2020“. Glücklich ist Eisele, dass beim Projekt „Klosterberg Reute“ die Franziskanerinnen das lang gehegte Ziel „Wohnen im Alter vor Ort“ ermöglichen werden.

Mit Beifall registrierten die Besucher, dass sich der neue Koordinator Christian Wallnöfer seit Mai 2021 mit einer 50-Prozent-Anstellung einbringen kann. Um die Weiterführung der Arbeit zu sichern, konnte die Veronika-Stiftung aus Stuttgart gewonnen werden. Sie übernimmt für drei Jahre einen Großteil der Kosten. Total fasziniert vom Verein und der Angebotsvielfalt zeigte sich in seinem Grußwort der Vorstand Dr. Alfons Maurer, welcher extra aus Stuttgart angereist war.

Die Verantwortlichen der einzelnen Gruppierungen gaben jeweils einen kurzen Einblick über Ihre Aktivitäten. Maria Eisele skizzierte die Arbeit der „Anlaufstelle“. Zusammen mit Waltraud Hoch und Gertrud Reihs werden hier Kontakte hergestellt und Hilfen vereinbart.  Der Singkreis trifft sich derzeit mit etwa 30 Personen wöchentlich im Freien in Durlesbach, Christel Teofanovic ist aber auf der Suche nach einem geeigneten beheizbaren Raum. Ähnlich viele Personen nehmen an der monatlichen Wanderung mit Manfred Lerach teil. Klara Buck hatte Seminare „Lebensqualität im Alter“ im Angebot.

Während Franziska Tessling sich über einen regen Zuspruch im „Zwergencafé – ein offener Treff für Kinder von null bis drei Jahren – freute, konnte Lothar Grobe ebenfalls gute Nachrichten vom „Café Miteinander“ bringen, welches besonders auch bei musikalischer Begleitung durch Pfarrer Stefan Werner regen Anklang findet. Der Besuchsdienst durfte laut Irmgard Jacob wegen Corona nur sehr eingeschränkt agieren. Dagegen konnte die Betreuungsgruppe „Lebensfreude“ mit Barbara Mathes wöchentlich wertvolle Hilfe bieten. Der Arbeitskreis „Heimatpflege“ war sehr aktiv. So wurden mit großer Hilfe von Franz Lämmle 25 Bänkle in der Ortschaft aufgestellt.

Das Feldkreuz an der L285 zwischen Reute und Gaisbeuren konnte wieder direkt an den Fußweg versetzt und mit der Schrift „Gott segne deine Wege“ geweiht werden. Gut besucht sind derzeit Dorfführungen, Franz Lämmle kann hier mit alten Fotos und mancher Geschichte Erinnerungen wachrufen. Franz Zembrot möchte sich verstärkt um die Erhaltung und Pflege der Mundart kümmern, künftig sollen regelmäßige Treffen stattfinden.

Den Kassenbericht für die beiden Berichtsjahre erstattete Günter Steinhauser. Dank den Mitgliedsbeiträgen von derzeit 488 Personen sowie Zuschüssen und Spenden konnte ein respektabler Kassenstand erhalten bleiben. Angelika Brauchle sprach sich als Kassenprüferin nur lobend aus. Auch den Verstorbenen wurde mit einem Vaterunser gedacht. Bei den Wahlen zur Vorstandschaft gab es Veränderungen. Lothar Grobe beendete nach achtzehn Jahren das Amt des Stellvertreters. „Vielen, vielen Dank lieber Lothar, du hast dich um den Verein sehr verdient gemacht“, mit diesen Worten überreichte Vorstand Eisele ein Geschenk, „du bleibst uns aber weiter als Verantwortlicher im „Café Miteinander erhalten“. Für drei Jahre Amtszeit wurden einstimmig gewählt: Konstantin Eisele, Günter Steinhauser, Claudia Stehle, Achim Strobel, Manfred Miller, Julia Jehle (neu) und Anneliese Bodemar (neu). Weitere Personen sind kraft Amtes Pfarrer Stefan Werner, Anke Stenkamp (evangelische Kirchengemeinde), Schwester Rebecca (Kloster Reute) sowie Annerose Herm als Vertreterin der katholischen Kirchengemeinde. Die Verteilung der künftigen Funktionen übernimmt das Gremium in der nächsten Sitzung. Einer notwendigen Satzungsänderung wurde ohne Diskussion zugestimmt.

Einen „Leuchtturm-Verein“ nannte Petra Honikel von der Caritas Bodensee-Oberschwaben die Solidarische Gemeinde. Aktuell stehen mehrere Gemeinden im Landkreis in den Startlöchern und können von dieser jahrelangen Erfahrung nur profitieren. Helmut Brecht als Vorsitzender des Stadtseniorenrats beglückwünschte die Vorstandschaft und regte eine enge Zusammenarbeit an. Koordinator Christian Wallnöfer kündigte an, der Verein werde eine quartiersbezogene Verhinderungspflege in Gasthaushalten ausloten. Damit sollen pflegende Angehörige bei Krankheit oder Urlaub Entlastung erhalten. Ortsvorsteher Achim Strobel dankte zu später Stunde allen gut 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihren selbstlosen Einsatz. Besondere Worte fand er für Konstantin Eisele: „Du bist ein unermüdlicher Kämpfer, mach weiter so, wir brauchen dich notwendig“. Anhaltender Beifall unterstrich diese Worte.